Der Winter hält uns in seinem Klammergriff, Kälte, Nebel und Regenschauer wechseln sich ab. Darum habe ich meine liebe Freundin und Gastautorin Madame Mercer gebeten, uns mit einem magischen Rezept aus ihrem Grimoire über die Runden zu helfen. Zu meiner Freude hat sie sofort zugesagt.
London Fog – ein zeitloses Teerezept für neblige Tage und magische Momente
Werte Leserinnen und Leser,
gestern kam ein völlig durchgefrorener Student in meine Apotheke, der aussah, als hätte ihn der Nebel persönlich ausgespuckt. Sein eigentliches Problem war zwar etwas komplizierter als eine drohende Erkältung (was genau, das erfahren Sie in Bälde in Projekt „Nirgendwann“). Aber es erinnerte mich daran, dass es höchste Zeit ist, Ihnen mein Rezept für den perfekten London Fog zu verraten. Warum »mein« Rezept? Nun, sagen wir einfach, ich serviere ihn schon seit … einer ganzen Weile. Die Queen war sehr angetan davon. Welche Queen? Das überlasse ich Ihrer Fantasie.
Inhalt
ToggleWas ist eigentlich ein London Fog?
Für alle Neulinge: Ein London Fog ist die magische Vereinigung von Earl Grey Tee, warmer Milch, Vanille und einem Hauch Lavendel. Die Amerikaner nennen ihn auch »Earl Grey Latte«, aber das klingt bei weitem nicht so geheimnisvoll, finden Sie nicht?
Traditionell entstand dieses Getränk in den nebelverhangenen Straßen Londons, wo Teehäuser ihre Gäste mit einer wärmenden Alternative zum klassischen Afternoon Tea verwöhnten. Zumindest ist das die halboffizielle Geschichte. Die offizielle behauptet, das Rezept sei in den 1990er Jahren im regnerischen Vancouver, Kanada erfunden worden. Das halte ich natürlich für ein Gerücht. Die inoffizielle Version … nun, dazu schweige ich lieber.
Die Wissenschaft hinter der Magie
Bevor wir zum Rezept kommen, lassen Sie uns kurz klären, warum diese Kombination so besonders ist:
- Earl Grey: Das Bergamotte-Öl im Tee wirkt stimmungsaufhellend und entspannend
- Lavendel: Beruhigt das Nervensystem und reduziert Stress
- Vanille: Enthält stimmungsaufhellende Komponenten
- Warme Milch: Fördert die Produktion von Serotonin
Kein Wunder also, dass dieser Trank seit Jahrhunderten Menschen verzaubert – und das ganz ohne »echte« Magie.

Das klassische Rezept für London Fog
Zutaten (für 1 Tasse):
- 1 Teebeutel Earl Grey (oder 2 TL losen Tee)
- 180 ml heißes Wasser
- 120 ml Milch (klassisch oder pflanzlich; Tipp: Mandelmilch)
- 1 Vanilleschote (oder 1/4 TL Extrakt)
- 1/4 TL getrockneter Lavendel
- Honig, Ahornsirup oder andere Süße nach Geschmack
- Optional: Ein Schuss Mondlicht aus klarer Nacht
Zubereitung:
- Wasser auf 95°C erhitzen
- Earl Grey und Lavendel 3-4 Minuten ziehen lassen
- Milch separat erwärmen
- Vanillemark in die Milch geben
- Lavendel aus dem Tee sieben
- Zutaten kombinieren
- Nach Geschmack süßen
- Mit Lavendelblüten garnieren
Für die magische Version: einen bei Vollmond energetisch aufgeladenen Kristall in das fertig zubereitete Getränk hinzufügen
Mercers geheime Variationen
Die Nebelverscheucher-Version
Eine Prise Zimt und einen Hauch Kardamom hinzufügen. Vertreibt garantiert jeden London-Nebel (und die meisten Nebelhexen).
Die Mitternachts-Variante
Violetten Earl Grey und blaue Schmetterlingserbsenblüten für einen magisch schimmernden Tee verwenden.
Die Zwielicht-Edition
Nur für erfahrene Praktizierende: Ein Tropfen Mondtau und drei Tropfen Sternenstaub … aber Vorsicht, manchmal beginnt die Tasse dann zu schweben.

Troubleshooting Guide
F: Mein Tee schmeckt zu bitter.
A: Wassertemperatur auf 90°C reduzieren und Ziehzeit beachten.
F: Der Lavendel ist zu dominant.
A: Weniger ist mehr! Eine Prise reicht völlig.
F: Mein Tee leuchtet im Dunkeln.
A: Zu viel Mondlicht verwendet. Oder eine meiner sprechenden Teetassen erwischt.
F: Die Milch gerinnt.
A: Temperatur zu hoch. Oder ein verirrter Kobold in der Küche.
Historische Anekdoten
Wussten Sie, dass der London Fog ursprünglich als Gegenzauber gegen die berüchtigten Londoner Nebelhexen entwickelt wurde? Zumindest behauptet das eine sehr alte Kundin von mir – und sie muss es wissen, sie war dabei.
Ein besonders amüsanter Fall ereignete sich 1832, als ein übereifriger Teeherr versuchte, den Nebel über der Themse mit einer gigantischen Portion London Fog zu vertreiben. Das Ergebnis? Nun, sagen wir so: Der Nebel verschwand tatsächlich, aber dafür schwebten drei Tage lang Teetassen durch die Stadt.
Moderne Anwendungen
Heute verwenden viele meiner Kunden den London Fog für:
- Meditation und Entspannung
- Kreative Inspiration
- Schutz vor negativen Energien
- Einen produktiven Arbeitsstart
- Gelegentliches Schweben
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Bereiten Sie den Tee nie bei Neumond zu
- Verwenden Sie keine rostige Teetasse (zieht Rostvampire an)
- Im Zweifelsfall: Finger weg von sprechenden Teetassen
- Bei aufsteigenden Schmetterlingen: Das ist normal, geht nach 2-3 Tagen vorbei
Bezugsquellen
Die besten Zutaten finden Sie natürlich in meiner Apotheke (London, Zweigniederlassung Edinburgh). Aber falls Sie in keiner der genannten Städte sind:
- Earl Grey: auf Bio-Qualität achten
- Lavendel: aus eigenem Anbau oder Bioläden
- Vanille: echte Schoten verwenden
- Mondlicht: selbst sammeln (Anleitung auf Anfrage)
Fazit
Ein London Fog ist mehr als nur ein Getränk – er ist eine Verbindung zwischen den Welten, ein Moment der Ruhe im Chaos des Alltags. Ob mit oder ohne magische Zusätze, er wärmt Körper und Seele.
Bis zum nächsten Rezept!
Ihre Madame Mercer
PS: Falls sich jemand wundert, woher das leise Summen in meiner Apotheke kommt – das sind nur die Teetassen. Sie üben für ihr Frühjahrsmüdigkeitskonzert.
Madame Mercer ist lizenzierte Apothekerin und Expertin für magische Getränke.* Die enthaltenen Informationen dienen der Unterhaltung und ersetzen keine medizinische Beratung. Bei schwebenden Teetassen wenden Sie sich bitte an Ihre örtliche Hexerei-Notfallambulanz.
Wenn euch Madame Mercers Beitrag gefallen hat, dürft ihr euch auf weitere Anekdoten und Erkenntnisse aus ihrem Grimoire freuen.
Möchtet ihr euch weiter inspirieren lassen? Dann schaut gern bei Instagram, Pinterest oder meinen Büchern vorbei.

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* Zubereitung und Einnahme von Madame Mercers Rezepten erfolgt auf eigene Gefahr. (Sie versichert uns aber, dass ihre Rezepte immer helfen, sogar ohne die magischen Zutaten.) 😉