altes goldenes pendel der grenzwissenschaft

⏱️ Lesezeit: ca. 15 Minuten

📋 Worum geht es: Ich stelle 12 Forscher aus vier Themenbereichen der Grenzwissenschaft vor:  

  • Bewusstsein & Realität
  • UAP & Paranormale Phänomene 
  • Alternative Geschichte & Archäologie
  • Nahtoderfahrung & Jenseitsforschung

Sie alle stellen das materialistische Weltbild infrage – mit wissenschaftlichen Methoden, persönlichen Erfahrungen und provokanten Theorien. Ein Bild,  in dem die Grenzen zwischen Fiktion und Realität vielleicht nie so klar waren, wie wir glaubten. Am Ende findest du weitere erwähnenswerte Forscher und eine Zusammenfassung der Kernaussagen. Tipp: Nutze das Inhaltsverzeichnis, um direkt zu deinem Interessensgebiet zu springen.

Wenn die Wirklichkeit ihre Maske fallen lässt

Wir leben in einer merkwürdigen Zeit. Einerseits scheint die Wissenschaft immer mehr über das Wesen der Welt zu wissen. Andererseits häufen sich Phänomene, die nicht ins Bild passen: Menschen berichten von Nahtoderfahrungen mit verifizierbaren Details aus dem OP-Saal; Piloten und Militärpersonal dokumentieren Begegnungen mit unbekannten »anomalen« Objekten (UAP); Archäologen stoßen auf Strukturen, die Tausende Jahre älter sind als die ersten Hochkulturen sein dürften. Und Bewusstseinsforscher fragen sich: Was, wenn das Gehirn Bewusstsein nicht erzeugt, sondern nur übersetzt?

In meinem Artikel über Metalepse habe ich beschrieben, wie Figuren ihre Erzählebenen (die sogenannte »vierte Wand«) durchbrechen und mit Leser oder Zuschauer interagieren.

Kann es sein, dass diese Durchbrüche nicht nur in Geschichten stattfinden, sondern auch in unserer Realität? Könnte die materielle Welt nur eine von vielen Ebenen sein? Und was, wenn manche Menschen die Grenzen zwischen diesen Ebenen überschreiten?

Eine wachsende Zahl seriöser Wissenschaftler, Forscher und Denker stellt genau diese Fragen. Sie kommen aus unterschiedlichen Disziplinen wie Physik, Psychiatrie, Psychologie, Archäologie, Religionswissenschaft. Doch ein Anliegen verbindet sie: Das materialistische Weltbild greift zu kurz. Realität ist komplexer, bewusster und rätselhafter, als die Schulwissenschaft wahrhaben will.

📋 Was ist Grenzwissenschaft?

In der Grenzwissenschaft untersuchen Wissenschaftler und unabhängige Forscher Phänomene, die das klassische materialistische Weltbild herausfordern. Sie erforschen Bewusstsein, paranormale Phänomene, Ufos, alternative Geschichte und Nahtoderfahrungen, oft gegen den Widerstand der etablierten Wissenschaft.

Dieser Artikel stellt einige der wichtigsten Pioniere dieses alternativen und erstarkenden Wissenschaftsbildes vor.

Forscher, die den Mut haben, unbequeme Fragen zu stellen und Phänomene ernst zu nehmen, die der herrschenden Lehrmeinung nach nicht sein dürften. Ich werte ihre Theorien nicht, sondern stelle sie vor. Worum es mir geht: nicht um Beurteilung, sondern dass wir verstehen, was diese Menschen eigentlich sagen. Und warum ihre Arbeit wichtig ist.

Vier ausgewählte Themenbereiche der Grenzwissenschaft

bewusstsein, neuronales netzwerk als symbol für grenzforschung

1. Bewusstsein & Realität 🧠✨

Materialism is a fantasy.

— Bernardo Kastrup

Das Thema

Was ist Realität? Diese Frage beschäftigt Philosophen seit Jahrtausenden. Aber erst in den letzten Jahrzehnten wagen Wissenschaftler, sie von Grund auf neu zu stellen. Die hier vorgestellten Forscher verbindet eine für unsere Zeit mutige These: Bewusstsein ist nicht das Nebenprodukt von Materie, sondern fundamental. Materie könnte die Erscheinungsform von Bewusstsein sein, nicht umgekehrt.

Was diese These bedeutet: Wir leben wir nicht in einem materiellen Universum, das zufällig Bewusstsein hervorbrachte. Sondern in einem bewussten Universum, das sich uns als materielle Welt darstellt – vergleichbar mit einem Traum, bei dem wir vergessen haben, dass wir träumen.

Diese Perspektive verändert unsere Identität, unser Verständnis von Leben und Tod, die Frage nach dem Sinn des Daseins. Sie erklärt auch, warum paranormale Phänomene, Nahtoderfahrungen und UAP-Begegnungen möglich sind: weil die Grenzen zwischen Geist und Materie, innen und außen viel fließender sind, als wir dachten.

Die Forscher

1. Bernardo Kastrup

Hintergrund: Niederländischer Philosoph und Computeringenieur, leitender Direktor der Essentia Foundation 

Kernthese: Bernardo Kastrup vertritt die moderne Philosophie des analytischen Idealismus. Er ist der Ansicht, dass Bewusstsein nicht das Produkt von Materie ist, sondern umgekehrt: Alles, was existiert, ist Ausdruck eines einzigen, universellen Bewusstseins. Die physische Welt versteht er als eine Art Traum dieses Bewusstseins, ähnlich wie verschiedene Figuren in einem Traum alle vom selben Träumenden stammen. Individuelle Menschen sind für ihn abgetrennte Bewusstseinsströme innerhalb dieses einen Ganzen, vergleichbar mit Wirbeln in einem Fluss. Das Gehirn erzeugt nicht Bewusstsein, sondern filtert und begrenzt es. Es ermöglicht uns, als Individuen zu existieren, ohne im Ozean des universellen Bewusstseins unterzugehen. Materie ist also keine eigenständige Substanz, sondern die Erscheinungsform geistiger Prozesse.

Hauptwerk: »Why Materialism Is Baloney« (2014), dt. »Warum der Materialismus falsch ist« oder »The Idea of the World« (2019)

Mehr: https://www.bernardokastrup.com/

2. Donald Hoffman

Hintergrund: US-amerikanischer Kognitionswissenschaftler und Professor an der University of California, Irvine, spezialisiert auf Wahrnehmungspsychologie

Kernthese: Was, wenn unsere Sinne uns nicht die Wahrheit zeigen, sondern nur eine nützliche Täuschung? Donald Hoffmans Interface-Theorie vergleicht unsere Wahrnehmung mit einem Computer-Desktop: Wenn du auf ein Icon klickst, siehst du nicht die Programmierung im Computer, sondern nur ein vereinfachtes Symbol, das dir hilft, dich zurechtzufinden. Ebenso sind physische Objekte, die wir in Raum und Zeit wahrnehmen, die Icons einer benutzerfreundlichen Oberfläche. Sie ermöglichen es uns, evolutionär effizient zu handeln, ohne von den tieferliegenden Prozessen der Realität – dem eigentlichen Code – überwältigt zu werden. Was wir wahrnehmen, ist die Grafik auf dem Bildschirm, nicht die eigentlichen Prozesse, die dahinter ablaufen.

Hauptwerk: »The Case Against Reality: Why Evolution Hid the Truth from Our Eyes« (2019), dt. »Relativ real«

Mehr: https://closertotruth.com/contributor/donald-hoffman/

3. Rupert Sheldrake

Hintergrund: Britischer Biochemiker und Pflanzenphysiologe, ehemaliger Research Fellow am Clare College, Cambridge, heute einer der umstrittensten Wissenschaftler im Grenzbereich

Kernthese: Die Natur hat ein Gedächtnis. Rupert Sheldrake vermutet, dass alles Lebendige durch sogenannte »morphische Felder« miteinander verbunden ist – unsichtbare Felder, die Formen, Gewohnheiten, Erfahrungen und Verhaltensmuster über Raum und Zeit hinweg speichern und weitergeben. Stell es dir so vor: Wenn Forscher in Japan eine technische Lösung finden, entwickeln Teams in Deutschland zeitgleich ähnliche Ansätze, ohne voneinander zu wissen. Das nennt Sheldrake »morphische Resonanz«. Je öfter etwas geschieht, desto leichter tritt es erneut auf – weil das Feld sich daran »erinnert«. Möglicherweise erklärt das auch Phänomene wie Telepathie. Für Sheldrake funktioniert Vererbung damit nicht nur über Gene, sondern auch über dieses kollektive Gedächtnis der Natur.

Hauptwerk: »A New Science of Life« (1981), dt. »Das schöpferische Universum« oder »The Science Delusion« (2012), dt. »Der Wissenschaftswahn«

Mehr: https://www.sheldrake.org/

ufo uap phantom fighter

2. UAP und paranormale Phänomene 🛸👁️

The key to an understanding of the phenomenon lies in the psychic effects it produces (or the psychic awareness it makes possible) in its observers.

— Jacques Vallée

Das Thema

Manche Dinge sollten nicht existieren, tun es aber trotzdem. Spukhafte Phänomene und außersinnliche Wahrnehmung lassen sich messen. UAPs (Unidentified Anomalous Phenomena, früher UFOs genannt) existieren. Das ist inzwischen auch von offiziellen Stellen bestätigt. Aber was sind sie? Außerirdische Raumschiffe? Geheimtechnologie? Besucher aus anderen Dimensionen? Oder etwas völlig anderes?

Das Argument: Diese Phänomene folgen nicht den Regeln unserer materiellen Realität. Sie verhalten sich nicht wie physische Objekte, sondern erscheinen und verschwinden, wechseln ihre Form und interagieren mit menschlichem Bewusstsein. 

Die Forscher in diesem Bereich nehmen das Phänomen ernst. Sie zeigen, dass die Grenzen zwischen äußerer Realität und innerer Erfahrung vielleicht nie so klar waren, wie wir dachten. Und dass die Frage »Sind diese Dinge real?« falsch gestellt ist, denn »real« kann viel mehr bedeuten als »materiell messbar«.

Die Forscher

1. Jacques Vallée

Hintergrund: Französisch-amerikanischer Informatiker und Astronom, gilt als einer der einflussreichsten UFO-Forscher weltweit. Er war u. a. Berater für wissenschaftliche Institutionen und staatliche Projekte

Kernthese: Jacques Vallée hat die UFO-Forschung revolutioniert. Er hält UFOs nicht für Raumschiffe aus einem anderen Sonnensystem, sondern für reale Phänomene, die nicht notwendigerweise außerirdisch sind. Seine »interdimensionale Hypothese« beschreibt sie als Manifestationen einer intelligenten Kraft, die seit Jahrhunderten mit der Menschheit interagiert und ihre Erscheinungsform an unsere kulturellen Erwartungen anpasst – im Mittelalter Feen und Dämonen, heute fliegende Untertassen oder Drohnen. Vallée sieht darin eine gezielte Beeinflussung unseres Bewusstseins. Mit welchem Ziel, das bleibt unklar. 

Hauptwerk: »Passport to Magonia« (1969) oder »Dimensions: A Casebook of Alien Contact« (1988), dt. »Dimensionen. Begegnungen mit Außerirdischen von unserem eigenen Planeten«

Mehr: https://www.jacquesvallee.net/

2. Jeffrey Kripal

Hintergrund: US-amerikanischer Religionswissenschaftler und Professor an der Rice University, spezialisiert auf vergleichende Mystik, Bewusstseinsforschung und paranormale Erfahrungen

Kernthese: Jeffrey Kripal erforscht, was passiert, wenn Menschen Erfahrungen machen, die eigentlich unmöglich sein sollten: mystische Visionen, Begegnungen mit UAPs, telepathische Erlebnisse, Nahtoderfahrungen. Diese Phänomene ähneln sich über Kulturen und Zeitalter hinweg und verändern die Wahrnehmung der Realität grundlegend.  Kripal nennt sie »Flip-Momente« – Augenblicke, in denen das gewohnte Bild der Welt umkippt und Bewusstsein als tiefere Dimension der Wirklichkeit durchscheint. Seine Arbeit baut Brücken zwischen Wissenschaft, Spiritualität und dem Unerklärbaren.

Hauptwerk: »Authors of the Impossible« (2010) oder »The Flip: Epiphanies of Mind and the Future of Knowledge« (2019)

Mehr: https://jeffreyjkripal.com/

3. William G. Roll

Hintergrund: Amerikanisch-deutscher Psychologe und Parapsychologe an der University of West Georgia, ein führender Experte für Poltergeist-Phänomene und spontane Psychokinese (verstorben 2012).

Kernthese: Was als Poltergeist erlebt wird – fliegende Gegenstände, unerklärliche Geräusche, spontane Feuer – sind keine unsichtbaren Geister im traditionellen Sinn, sondern unbewusste psychokinetische Projektionen emotional belasteter Personen. William G. Roll untersuchte über 100 Fälle spontaner Psychokinese wissenschaftlich und entwickelte die RSPK-Theorie (Recurrent Spontaneous Psychokinesis). Oft stehen Jugendliche in einer Krisensituation im Zentrum der Aktivität, ausgelöst durch Pubertät, Missbrauch oder familiäre Konflikte. Die psychische Anspannung dieser Personen manifestiert sich buchstäblich in der physischen Umgebung. 

Hauptwerk: »The Poltergeist« (1972), »Unleashed: Of Poltergeists and Murder« (2004)

Mehr: https://psi-encyclopedia.spr.ac.uk/articles/william-g-roll

altes messinstrument als symbol für neue archäologie

3. Alternative Geschichte & Archäologie 🗿🔍

We truly are a species with amnesia. We have forgotten a very important part of our story.

— Graham Hancock

Das Thema

Was, wenn unsere Geschichtsbücher falsch liegen? Die Standarderzählung lautet: Die Menschheit entwickelte sich linear von primitiven Jägern zu Ackerbauern zu Hochkulturen. Die erste Hochkultur begann vor rund 5.000 Jahren in Sumer. Aber diese Erzählung bekommt Risse

Da gibt es megalithische Bauwerke wie Göbekli Tepe, die Tausende Jahre älter sind als die ersten Zivilisationen. Die Sphinx, deren Verwitterung auf ein Alter hinweist, das die offizielle Chronologie sprengt. Weltweit ähnliche Pyramidenbauten, Sintflut-Mythen und astronomisches Wissen, das primitive Kulturen eigentlich nicht haben sollten.

Die Forscher in diesem Bereich sind überzeugt, dass die Menschheitsgeschichte anders verlief, als die Archäologie behauptet.

Womöglich gab es bereits vor Jahrtausenden Kulturen, deren Wissen und Fähigkeiten wir heute unterschätzen oder ganz vergessen haben.

Die Forscher

1. Graham Hancock

Hintergrund: Britischer Journalist und Bestsellerautor, gilt als populärster Vertreter alternativer Geschichtsforschung und ist durch seine Netflix-Serie »Ancient Apocalypse« einem breiten Publikum bekannt.

Kernthese: Vor der letzten Eiszeit gab es bereits eine hochentwickelte globale Zivilisation, glaubt Robert Hancock. Und sie wurde um 10.800 v. Chr. durch eine kosmische Katastrophe (vermutlich Kometeneinschläge) fast vollständig ausgelöscht. Die uns bekannten ersten Hochkulturen – Ägypten, Mesopotamien, die Indus-Kultur – waren keine linearen Entwicklungen, sondern Neugründungen durch Überlebende, die ihr Wissen an Jäger-Sammler-Kulturen weitergaben. Deshalb finden wir weltweit ähnliche megalithische Bauwerke von höchster Präzision, astronomisches Wissen und Sintflut-Mythen. Es sind die Überreste und Erinnerungen dieser verlorenen Zivilisation. 

Hauptwerk: »Fingerprints of the Gods« (1995), dt. »Die Spur der Götter« oder »America Before« (2019)

Mehr: https://grahamhancock.com/

2. Robert Schoch

Hintergrund: US-amerikanischer Geologe und Associate Professor an der Boston University, spezialisiert auf geologische Datierung antiker Strukturen.

Kernthese: 1990 untersuchte Robert Schoch die Sphinx von Gizeh und stellte fest: Die Verwitterungsspuren an der Sphinx stammen von Wasser, nicht von Wind und Sand. Damit versetzte er die Ägyptologie in helle Aufregung. Denn die Sahara ist seit Jahrtausenden eine Wüste. Die letzten starken Regenfälle gab es dort vor etwa 7.000 bis 9.000 Jahren oder früher, also lange vor dem Erblühen der altägyptischen Kultur. Nach Schoch bedeutet das: Die Sphinx (und Teile der umliegenden Strukturen) wurde in einer Zeit errichtet, als die Region noch eine grüne Savanne war. Seine geologischen Befunde stützen die Theorien von Graham Hancock.

Hauptwerk: »Forgotten Civilization: The Role of Solar Outbursts in Our Past and Future« (2012), dt. »Die vergessene Zivilisation: Die Bedeutung der Sonneneruptionen in Vergangenheit und Zukunft« oder seine frühen Sphinx-Studien

Mehr: https://www.robertschoch.com/

3. Robert Bauval

Hintergrund: Belgisch-ägyptischer Autor und Ingenieur, bekannt für die Orion-Korrelationstheorie, die Ägyptologie und Astronomie verbindet.

Kernthese: Robert Bauval stellte fest, dass die drei Pyramiden von Gizeh die Anordnung der drei Sterne im Orion-Gürtel widerspiegeln – allerdings wie sie um 10.500 v. Chr. am Himmel erschienen. Diese präzise astronomische Ausrichtung deutet auf eine systematische Planung hin, Jahrtausende vor der offiziellen Erbauung der Pyramiden. Nach Bauval besaßen die alten Ägypter (oder ihre Vorgänger) ein tiefes kosmisches Verständnis und errichteten ihre Monumente als irdische Spiegelung des Himmels. Seine Theorie stützt Hancocks und Schochs Thesen einer prähistorischen Hochkultur.

Hauptwerk: »The Orion Mystery« (1994, mit Adrian Gilbert), dt. »Das Geheimnis des Orion« oder »Black Genesis (2011, mit Thomas Brophy)

Mehr: https://www.robertbauval.co.uk/

die seele verlässt den körper, symbolbild für astralreise und unabhängiges bewusstsein

4. Nahtoderfahrung & Jenseitsforschung 💫🕊️

To learn how to die is to learn how to live; to learn how to live is to learn how to act not only in this life, but in the lives to come.

— Pim van Lommel

Das Thema

Was passiert, wenn wir sterben? Die materialistische Wissenschaft sagt: Nichts. Das Gehirn schaltet ab, und damit endet Bewusstsein. Aber Tausende von Menschen, die klinisch tot waren und wiederbelebt wurden, berichten etwas anderes.

Sie erzählen von außerkörperlichen Erfahrungen, von Begegnungen mit Verstorbenen, von einem intensiven Gefühl von Frieden und Klarheit und manchmal von Details aus dem OP-Saal, die sie in ihrem Zustand unmöglich hätten wahrnehmen können. 

Die Forscher in diesem Bereich haben diese Berichte systematisch dokumentiert. Sie sind überzeugt, dass  sich diese Erfahrungen nicht mit Sauerstoffmangel, Halluzinationen oder sterbenden Gehirnzellen erklären lassen.

Verifizierbare Beobachtungen und Langzeitstudien deuten darauf hin, dass Bewusstsein den körperlichen Tod überdauert. Was das bedeutet? Unsere Existenz endet nicht mit dem Tod. Sie verändert nur ihre Form.

Die Forscher

1. Pim van Lommel

Hintergrund: Niederländischer Kardiologe, der während seiner Klinikarbeit systematisch Nahtoderfahrungen bei Herzstillstand-Patienten dokumentierte und wissenschaftlich auswertete.

Kernthese: Nach dem physischen Tod existiert Bewusstsein unabhängig vom Gehirn weiter. Pim van Lommel führte Studien mit Hunderten von Menschen durch. Sie berichteten nach der Wiederbelebung von intensiven Erfahrungen, Erinnerungen, außerkörperlichen Wahrnehmungen und Begegnungen mit Verstorbenen. Und das, obwohl ihr Gehirn nachweislich keine Aktivität mehr zeigte. Es gab keinen Herzschlag, kein EEG-Signal. Sie waren klinisch tot. Es überzeugte van Lommel davon, dass diese Erfahrungen real sind und sich nicht mit Sauerstoffmangel, Medikamenten oder Halluzinationen erklären lassen. Das Gehirn erzeugt Bewusstsein nicht, sondern empfängt es.

Hauptwerk: »Eindeloos Bewustzijn« (2007), dt. »Endloses Bewusstsein: Neue medizinische Fakten zur Nahtoderfahrung«

Mehr: https://pimvanlommel.nl/

2. Bruce Greyson

Hintergrund: US-amerikanischer Psychiater und emeritierter Professor an der University of Virginia, einer der führenden wissenschaftlichen Experten für Nahtoderfahrungen mit über 50 Jahren Forschung

Kernthese: Nahtoderfahrungen folgen einem konsistenten Muster über Kulturen, Religionen und Epochen hinweg. Menschen berichten von außerkörperlichen Wahrnehmungen, Tunnelerlebnissen, Begegnungen mit Verstorbenen, intensiven Gefühlen von Frieden und Liebe. Manche beschreiben nachträglich verifizierbare Details aus dem Operationssaal. Bruce Greyson entwickelte wissenschaftliche Standards zur Erfassung dieser Phänomene (Greyson NDE Scale). Er kam zu dem Schluss, dass Nahtoderfahrungen weder durch neurologische Fehlfunktionen, Sauerstoffmangel oder Halluzinationen erklärbar sind. Deine Forschunsgergebnisse stützen jene von Pim van Lommel.

Hauptwerk: »After: A Doctor Explores What Near-Death Experiences Reveal about Life and Beyond« (2021), dt. »Erfahrungen im unendlichen Bewusstsein: Was Nahtoderlebnisse über das Leben nach dem Tod offenbaren«

Mehr: https://www.brucegreyson.com/

3. Oliver Lazar

Hintergrund: Deutscher Professor für Wirtschaftsinformatik an der Universität Düsseldorf, Autor und unabhängiger Forscher, spezialisiert auf die Forschung zu Jenseitskontakten

Kernthese: Oliver Lazar erforscht ein Phänomen, das viele Menschen erleben, über das aber kaum gesprochen wird: Kontakte mit Verstorbenen. Manchmal erscheint ein geliebter Mensch kurz nach seinem Tod im Traum, manchmal gibt es unerklärliche Zeichen oder Synchronizitäten. Während die Schulwissenschaft das als Trauerhalluzinationen einordnet, zeigte Lazar in seiner EREAMS-Studie, dass diese Erfahrungen dafür oft viel zu spezifisch und obendrein belegbar sind. Er untersuchte dabei die Arbeit von Jenseitsmedien, die Informationen über Verstorbene mitteilen, die sie unmöglich auf normalem Weg hätten wissen können. 

Hauptwerk: »Jenseits von Materie: Bewegende Erfahrungen eines Wissenschaftlers mit der geistigen Welt und seine Jenseitsforschung« (2021) 

Mehr: https://www.oliver-lazar.com/

Zwielicht-Post

📩 Du möchtest über aktuelle Artikel und Bücher informiert werden? Dann melde dich zur Zwielicht-Post an.

Ins Zwielicht

Weitere wichtige Stimmen der Grenzwissenschaft

Die oben bereits genannten Forscher bilden nur einen Ausschnitt eines wachsenden Feldes im Bereich der Grenzwissenschaften. Folgende Personen haben ebenfalls bedeutende Beiträge geleistet und verdienen Beachtung:

Im Bereich Bewusstsein & Realität

Thomas Campbell

Physiker und Bewusstseinsforscher, der aus seiner Arbeit am Monroe-Institut die »My Big TOE« (Theory of Everything) entwickelte. Campbell verbindet Quantenphysik mit Bewusstseinsforschung und argumentiert, dass Realität ein informationsbasiertes, bewusstes System ist – eine Art virtuelle Simulation, in der wir als Bewusstsein Erfahrungen sammeln.

Robert Monroe

Gründer des Monroe-Instituts und Pionier, was außerkörperliche Erfahrungen und deren Erforschung angeht. Monroe entwickelte Techniken wie Hemi-Sync, bei denen spezielle Klangmuster und binaurale Beats verwendet werden, um außerkörperliche Zustände zu erreichen. Seine Arbeit legt nahe, dass Bewusstsein nicht an den Körper gebunden ist und in anderen Realitätsebenen agieren kann.

Dean Radin

Wissenschaftler am Institute of Noetic Sciences, erforscht parapsychologische Phänomene wie Telepathie, Präkognition und psychokinetische Effekte mit statistischen Methoden. Seine Analysen zeigen schwache, aber konsistente Effekte, die darauf hindeuten, dass Bewusstsein direkten Einfluss auf physische Realität nehmen kann.

Stanislav Grof

Psychiater und Mitbegründer der transpersonalen Psychologie. Er entwickelte das holotrope Atmen, um außergewöhnliche Bewusstseinszustände zu erforschen. Grof kam zu dem Schluss, dass Menschen in solchen Zuständen nicht nur persönliche Erinnerungen erleben, sondern auch archetypische Bilder, kollektive Motive oder Eindrücke, die nicht individuell erklärbar sind.

Im Bereich UAP & Paranormale Phänomene

Russel Targ 

US-amerikanischer Physiker, Mitbegründer des Remote-Viewing-Programms am Stanford Research Institute (CIA/DIA-Projekt Stargate). Targ zeigte durch Experimente, dass Menschen Informationen über entfernte Orte oder zukünftige Ereignisse abrufen können. Seine Arbeit dokumentiert Hellsehen als reales, wenn auch rätselhaftes Phänomen jenseits klassischer Erklärungen.

John Mack

US-amerikanischer Psychiater und Pulitzer-Preisträger, erforschte bis zu seinem Tod 2004 Erfahrungen zu Alien-Entführungen. Er zog den Schluss, das die Erfahrungen der Betroffenen für sie real waren – unabhängig davon, ob sie physisch stattgefunden hatten. Mack sah darin Begegnungen mit einer nicht-menschlichen Intelligenz, die in einer anderen Bewusstseinsebene existiert als unsere alltägliche Realität. 

Walter von Lucadou

Deutscher Physiker und Parapsychologe, entwickelte das Modell der Pragmatischen Information, mit dem er Spuk, Telekinese, Synchronizitäten und ähnliche Erlebnisse erklärt. Für ihn sind solche Ereignisse keine übersinnlichen Phänomene, sondern Auffälligkeiten, die in komplexen Situationen im Wechselspiel zwischen Geist und Materie auftreten. Sie zeigen sich statistisch, ohne dass man ihre eigentliche Ursache bestimmen kann.

Diana Pasulka

Religionswissenschaftlerin, die die Verbindung von UFO-Phänomenen, Technologie und Spiritualität untersucht. In ihrem Buch »American Cosmic« zeigt sie, wie UFO-Erfahrungen zu neuen Glaubensformen werden können und wie Wissenschaftler und Tech-Eliten (z. B. aus dem Silicon Valley) das Thema ernst nehmen. Sie argumentiert, dass UFO-Forschung mittlerweile nicht mehr nur ein Randphänomen ist.

Im Bereich Alternative Geschichte & Archäologie

John Anthony West

US-amerikanischer Autor, arbeitete eng mit Robert Schoch an der geologischen Neudatierung der Sphinx. West erforschte den symbolischen und esoterischen Gehalt ägyptischer Architektur und argumentierte, dass die alten Ägypter Erbem einer noch älteren, spirituell hochentwickelten Kultur waren. Seine Arbeit verband wissenschaftliche Forschung mit tiefem Verständnis für die spirituelle Denkweise antiker Zivilisationen.

Andrew Collins

Britischer Autor, spezialisiert auf prähistorische Stätten wie Göbekli Tepe und die erweiterte Chronologie menschlicher Zivilisation. Collins erforscht die Verbindung zwischen frühen megalithischen Kulturen und schamanischen Traditionen, die auf eine vergessene spirituelle Hochkultur hindeuten.

Erich von Däniken

Schweizer Pionier der Prä-Astronautik, eröffnete mit »Erinnerungen an die Zukunft« (1968) ein völlig neues Feld. Seine These: Außerirdische Besucher beeinflussten antike Kulturen und hinterließen Spuren in Mythen und Bauwerken. Von Däniken machte Ancient-Aliens-Theorien populär und inspirierte trotz (oder gerade wegen) seiner extrem kontroversen Theorien Generationen von Forschern und Interessierten, die offizielle Geschichtsschreibung zu hinterfragen.

Im Bereich Nahtoderfahrung & Jenseitsforschung

Ian Stevenson

Kanadisch-amerikanischer Psychiater, widmete sein Leben der wissenschaftlichen Erforschung von Reinkarnationserinnerungen bei Kindern. Stevenson dokumentierte über 2.500 Fälle, in denen Kinder detaillierte Erinnerungen an frühere Leben hatten – oft mit verifizierbaren Details über verstorbene Personen, die sie niemals hätten wissen können. Seine akribische Dokumentation gilt als Goldstandard in diesem Forschungsfeld.

Raymond Moody

US-amerikanischer Psychiater und Philosoph, prägte 1975 mit seinem Buch »Life After Life« den Begriff Nahtoderfahrung und begründete damit ein ganzes Forschungsfeld. Moody war der Erste, der systematisch Menschen befragte, die klinisch tot waren und wiederbelebt wurden. Ohne seine Pionierarbeit gäbe es die heutige NTE-Forschung nicht.

Sam Parnia

Britischer Intensivmediziner, leitet die AWARE-Studien (Awareness during Resuscitation), die weltweit größten wissenschaftlichen Untersuchungen zu Bewusstsein während des Herzstillstands. Parnia erforscht mit modernster Medizintechnik, ob Bewusstsein auch dann noch existiert, wenn das Gehirn keine Aktivität mehr zeigt, und liefert damit wissenschaftliche Daten zu einer Frage, die bisher nur philosophisch diskutiert wurde.

💡 Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Habt ihr Vorschläge für weitere Namen? Schreibt gerne einen Kommentar!

Fibonacci-Spirale als Symbool für Grenzwissenschaft

Kernaussagen auf einen Blick

💡 Die wichtigsten Erkenntnisse der vorgestellten Grenzwissenschaft-Bereiche:

  • Das materialistische Weltbild greift zu kurz. Bewusstsein könnte fundamental sein, nicht ein Nebenprodukt von Materie.
  • UAP-Phänomene sind real, aber nicht im physisch-materiellen Sinn. Sie verhalten sich wie Manifestationen einer anderen Realitätsebene.
  • Die Menschheitsgeschichte ist älter und rätselhafter als die Mainstream-Archäologie zugibt. Megalithische Bauwerke und antike Mythen deuten auf vergessene Hochkulturen hin.
  • Nahtoderfahrungen zeigen: Bewusstsein kann existieren, wenn das Gehirn keine messbare Aktivität mehr hat.
  • Alle Forscher werden von der Mainstream-Wissenschaft kritisiert. Aber ihre Arbeit basiert auf Daten, Beobachtungen und logischen Argumenten, nicht auf Spekulation.
  • Die Grenzen zwischen »objektiv real« und »subjektiv erlebt« sind durchlässiger, als wir dachten. Realität könnte bewusstseinshaft sein.
  • Interdisziplinäre Ansätze sind nötig: Physik, Philosophie, Psychologie, Neurowissenschaft, Medizin, Archäologie und Spiritualität müssen zusammenarbeiten, um diese Phänomene zu verstehen.
  • Diese Forschung ist nicht abgeschlossen. Neue Erkenntnisse entstehen laufend – von Pentagon-UAP-Berichten bis zu medizinischen NTE-Studien.
  • Was all diese Forscher verbindet: Sie nehmen Phänomene ernst, die nicht sein dürften und erweitern damit unseren Blick auf Realität.

Deine Einschätzung

Dieser Überblick kratzt nur an der Oberfläche. Jeder dieser Forscher hat Bücher geschrieben, Vorträge gehalten, Theorien entwickelt, die hier nur angerissen werden konnten. In kommenden Artikeln möchte ich einzelne Bereiche und Theorien detaillierter beleuchten, sei es von grundlegenden Bewusstseinsfragen über aktuelle UAP-Forschungen bis hin zu vergessenen Hochkulturen.

Aber jetzt interessiert mich:

👉 Welche dieser Theorien spricht dich am meisten an? Bewusstsein als Grundlage der Realität? UAPs als interdimensionale Phänomene? Untergegangene Hochkulturen? Oder die Weiterexistenz nach dem Tod?

👉 Hast du dich schon mit einem dieser Forscher beschäftigt? Welches Buch, welcher Vortrag hat dich am meisten beeindruckt (oder am meisten irritiert)?

👉 Tendierst du eher zur materialistischen Erklärung (»Alles hat eine physikalische Ursache«) oder zur bewusstseinsbasierten Sicht (»Bewusstsein ist fundamental«)?

👉 Fehlt jemand in dieser Liste? Welche Grenzforscher sollten hier unbedingt noch erwähnt werden?

Schreib es in die Kommentare! 💬  Ich bin gespannt auf eure Perspektiven. Denn die Grenze zwischen Fiktion und Realität? Die verschwimmt immer mehr  …

Postscriptum

Unterstütze das Imagiya-Team bei seinen Forschungen: Hinterlasse einen Kommentar lies eines von Mairi Carlssons Büchern oder verfasse eine Rezension dazu. Für exklusive Top-Secret-Berichte melde dich zur Zwielicht-Post an.

Abbildungen: Die verwendeten Bilder sind mit KI erstellt (Midjourney AI).

Profilfoto Mairi Carlsson - Dark Urban Fantasy Autorin

Verfasst von

Mairi Carlsson

"Glaube nicht alles! Aber glaube, dass alles möglich ist." Das ist mein Motto für alle Lebenslagen. Während meine Figuren behaupten, ich sei nur ein literarischer Geist, sammle ich mysteriöse Phänomene und Hinweise darauf, dass unsere Welt Teil von Imagiya ist. Ob ich wirklich existiere oder nur träume zu existieren? Gute Frage ...