Rückkehr zur Spiritualität

Rückkehr zur Spiritualität

Seid ihr spirituell oder interessiert ihr euch für das Thema Spiritualität? Dann begleitet mich ein Stück. Denn ich kehre gerade dahin zurück …

Woher kommt das?

Vor knapp zwei Jahren habe ich angefangen, mich wieder intensiver damit zu beschäftigen. Davor war Spiritualität zu einem Hintergrundrauschen in meinem Leben abgeflacht, mit dem ich mich selten auseinandergesetzt habe.

Zu Zeiten meines Studiums war das noch anders – wobei ich das Thema Spiritualität damals eher aus einem intellektuellen Blickwinkel heraus betrachtet habe. Da ich Ägyptologie studiert habe, lag der etwas andere Blick auf die Realität nahe. Schließlich haben sich die alten Ägypter wie kaum eine andere Kultur in der Geschichte intensiv mit dem Leben nach dem Tod beschäftigt.

Zudem gehen viele spirituelle oder esoterische Einflüsse auf das Alte Ägypten zurück, v.a. über die Hermetik oder später den Okkultismus. Indirekt damit verbunden sind wiederum Lehren wie die Anthroposophie oder die Theosophie, wobei letztere stärker auf fernöstlichen Einflüssen fußt. Dazu kommen noch viele weitere Einflüsse aus der griechischen Philosophie, dem Christentum, jüdische Mystik u.v.a.

Kein Platz in dieser Welt

Ich habe mich mit keiner dieser Lehren und Strömungen tiefer auseinandergesetzt, sie haben mich aber indirekt durch das Studium begleitet, sei es durch wissenschaftliche Artikel und Vorlesungen im Kontext der altägyptischen Religion oder durch Literatur, wie etwa Umberto Ecos „Das Foucualtsche Pendel“. 

Später ist mein Interesse abgeschwächt, nicht zuletzt dadurch, dass Spiritualität in der schnöden Welt des Online Business, wohin es mich nach dem Studium verschlug, keinen Platz hat. Ich kann mich an viele Gespräche mit meinen Kommilitonen über das Übernatürliche oder das Wesen der Welt erinnern, aber an kein einziges dazu mit meinen späteren Arbeitskollegen. 

Durch das Schreiben ist es dennoch immer ein Bestandteil meines Leben geblieben. Auch habe ich das Gefühl, dass es in unserer Gesellschaft verstärkt wieder zu einem Thema wird. Wir alle haben erlebt, wie stark sich die Welt  in den letzten paar Jahren gewandelt hat. Das hat viele Menschen zum Nach- und einige zum Umdenken bewegt. 

Spiritualität im Alltag

Auch für mich waren die Ereignisse der letzten Jahre der Anlass, der Spiritualität wieder mehr Raum in meinem Leben zu geben.

In meinem Alltag versuche ich vor allem, achtsamer zu sein. Ich glaube nicht alles (genauer gesagt das wenigste), was mir die Medien in kreischend bunten Headlines vorsetzen. Ich beobachte mehr als früher, sowohl mich selbst als auch meine Umwelt. Ich achte auf Zusammenhänge.

Manche Menschen üben sich in Yoga oder Meditation, um ihr spirituelles Bewusstsein zu schärfen. Ich habe beides versucht, aber mir fehlt der rechte Zugang dafür.

Andere wiederum praktizieren Rituale. Das kann von einer Teezeremonie bis hin zu naturverbundenen magischen Praktiken z.B. im Rahmen einer Wicca-Tradition reichen. 

Tatsächlich meditiere ich gelegentlich, aber auf eine ganz andere Art. Zum Beispiel, indem ich bewusst Musik höre, male oder mich in meine Vorstellungswelt begebe, aus der dann wiederum die Ideen für meine Geschichten stammen. Diese Art der Meditation kann jeder in seinem Alltag anwenden, indem er sich mit etwas beschäftigt, das ihn zur Ruhe bringt oder wo er seinen Gedanken freien Lauf lassen kann. Das kann beim Kochen oder der Handarbeit, einem Handwerk oder einem Naturspaziergang erfolgen.

Inspiration und Kreativität sind meiner Meinung nach Bestandteile der Spiritualität. Wir müssen uns das nur (wieder) bewusst machen. Ein kreativer Mensch, der aus sich selbst heraus schöpft, ist in meinen Augen immer auch spirituell, egal ob er sich damit bewusst befasst oder nicht.

Fantasy als Teil der Spiritualität

Darum sind auch meine Fantasy-Plots, die ich entwickele, nicht nur „ausgedachter Quatsch“, sondern die Figuren − und die Formen der Magie, die sie anwenden −, greifen durchaus auf spirituelles Gedankengut zurück. In erster Linie dadurch, dass sie die Welt als etwas viel Größeres begreifen als das, was wir mit unseren Sinnen wahrnehmen können. Und damit meine ich keine seltsamen Kreaturen oder bösen Monster, die Angst und Schrecken verbreiten, sondern dass alle materiellen und immateriellen Dinge miteinander verbunden sind. Dass alles Energie und Schwingung ist.

Damit ist Materie ebenfalls nur eine Schwingungsform und kein starres Konstrukt, wie wir vermuten oder mit unseren normalen, eingeschränkten Sinnen jenseits der Quantenebene erfahren. Das macht mein Buchuniversum aus, zu dem ich auch unsere „reale“ Welt zähle.

Wie Phantasie, Realität und Bewusstsein miteinander harmonisieren, darüber habe ich in einem Interview auf YouTube mit meiner Autorenkollegin Lea Söhner berichtet. (Siehe auch meinen Blogbeitrag dazu).

Dreidimensional? Nein, Danke!

Für mich bedeutet Spiritualität in erster Linie, dass ich mich immer mehr vom dreidimensionalen, materialistischen Denken verabschiede, das sowohl unsere Gesellschaft, als auch unsere Wissenschaft prägt. Ich möchte unsere Welt als etwas viel Größeres begreifen und sie neu entdecken.

Dazu benötige ich mehr als meine physischen Augen oder meinen dreidimensionalen Verstand. Ich glaube, dass jeder von uns Sinne besitzt, die mehr wahrnehmen können als das, was wir anfassen, hören, sehen, schmecken, riechen können. Allerdings sind sie unter einem jahrhundertealten Berg an zivilisatorischem Müll vergraben, der dank des Informationsüberflusses der digitalen Zeit immer rasanter anwächst. Es gilt daher, das Wesentliche wieder freizuschaufeln. Das geht nicht von heute auf morgen. Es wird ein langer Prozess und eine Menge Arbeit, aber ich glaube, die Mühe lohnt sich.

Für mich privat führe ich schon länger ein Tagebuch sowie ein Traumtagebuch. Es hilft mir, mehr mit mir selbst verbunden zu bleiben. Vielleicht werde ich über das ein oder andere spirituelle Thema, Herangehensweisen, Erfolge und Misserfolge hier berichten. Ich habe mich noch nicht entschieden. Das überlasse ich meiner Intuition. ツ

Und ihr?

Wie steht ihr zur Spiritualität? Hat sie einen Platz in eurem Leben oder ist sie eher ein abstrakter Begriff, der euch im Alltag nicht berührt?

Lasst es mich gerne in den Kommentaren oder auf Instagram wissen.

Postscriptum

Abbildungen sind mit KI erstellt (Midjourney AI).

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