Was tun, wenn mal wieder 50 Tabs im Gehirn gleichzeitig offen sind? Der Browser zwischen den Ohren rödelt und rödelt, aber das Gedankenwirrwarr geht einfach nicht weg? Dank des Staus im Gehirn kannst dich nicht mehr konzentrieren, keine Entscheidungen treffen, und selbst die einfachsten Aufgaben brauchen Ewigkeiten, um sie zu erledigen.
Für manche dürfte das der Normalzustand sein (mich eingeschlossen). 😄
Die gutgemeinten Achtsamkeitsübungen nerven, die positiven Affirmationen fühlen sich an wie der blanke Hohn, die Yogastunde lässt dich gestresst statt entspannt zurück und die geführte Podcast-Meditation verstärkt deine mühsam beherrschte Aggression zusätzlich. Manchmal hilft dir Sport, aber vor lauter Gedanken und Sorgen bist du zu müde dafür oder dir fehlt gerade schlicht die Zeit.
Du willst endlich wieder einen klaren Geist und dich auf das Wesentliche konzentrieren.
Aber was tun?
Manchmal hilft nur aufgeben, statt dagegen zu kämpfen.
Zeig den nervigen Gedanken gepflegt den Mittelfinger. Dann dreh dich um und lass sie links liegen. Damit nimmst du ihnen die Angriffsfläche.
Es ist wie im echten Leben. Nehmen wir Social Media als Beispiel. Irgendein Hampel versucht, dich auf X, Instagram oder sonstwo zu provozieren. Doch egal wie du ihm begegnest – emotional oder sachlich – er lässt nicht locker, denn er merkt, dass da ein Trigger ist. Er drückt einfach den Push-Button und prompt folgt deine Antwort. Dieser Mensch, selbst wenn er argumentativ auf verlorenem Posten steht, bekommt von dir Energie, weil du sie ihm schenkst.
Deine Aufmerksamkeit ist seine Nahrung.
Don’t feed the troll!
Ignorieren ist in solchen Fällen die bessere Waffe (oder blocken, wenn es gar nicht anders geht). Unsere Gedanken verhalten sich oft wie Internet-Trolle. Wenn wir versuchen, sie rational zum Schweigen zu bringen, sei es durch innere Monologe und Argumentationen, schenken wir ihnen Aufmerksamkeit. Das gleiche passiert, wenn wir sie in unserem aufgewühlten Zustand durch Meditation oder Yoga zu beruhigen versuchen. Einfach weil wir ihren „Störfaktor“ anerkennen. Denn sonst würden wir sie ja nicht loswerden wollen. Ein gefundenes Fressen für unseren Verstand.
Statt dich daher in eine Meditation zu stürzen, wofür dir sowieso gerade die innere Ruhe fehlt, mach etwas ganz einfaches: Sag einen Zauberspruch auf.
Das ist der ausgestreckte Mittelfinger für deine Gedanken!
Spruch zum Schließen der Gedanken
Schreibe den Spruch auf oder lerne ihn auswendig. Mein Tipp: aufschreiben. Dein Hirn hat gerade schon genug zu tun. Außerdem kannst du zur inneren Genugtuung Verstärkung noch einen Mittelfinger dazu zeichnen.
Klares Wasser, klarer Sinn,
Wirren Gedanken ich entrinn.
Was wichtig ist, das zeige mir,
Der Rest verrinne fort von hier. 🖕
Das folgende simple Ritual hilft dir, dich von deinen Gedanken zu lösen.
Ritual zum Loslösen
- Fülle ein Glas mit klarem Wasser.
- Sprich den Spruch darüber laut aus und visualisiere dabei, wie alle störenden Gedanken im Wasser aufgelöst werden.
- Optional: Schicke weitere gedankliche Mittelfinger oder Arschtritte hinterher (oder was immer dir in den Sinn kommt).
- Gieße das Wasser langsam aus (idealerweise in die Erde oder einen Ablauf)
- Stell dir vor, wie die verwirrenden Gedanken damit abfließen.
Du kannst diesen einfachen Zauber für Klarheit und Fokus überall durchführen, wo es Wasser gibt. Im Büro einfach die Hände waschen und den Spruch leise murmeln. Zuhause eine Tasse Tee aufgießen. Oder bei einem Spaziergang im Regen die Tropfen auf deinen Händen sammeln. Es ist eine reinigende Dusche für den Geist. Unnötige Tabs im Kopf werden geschlossen, und du kannst dich wieder auf die wirklich wichtigen konzentrieren.
Klarheit und Fokus im Alltag
Hast du den Zauberspruch aufgesagt und das Ritual durchgeführt? Perfekt! Damit hast du deinem Geist einen Fokus gesetzt, ohne dich dabei auf dein Gedankenwirrwarr zu konzentrieren.
Jetzt atme noch mehrmals tief durch. Hast du gerade Zeit? Dann mach jetzt das, worauf du spontan Lust hast (Sport, malen, lesen, …).
Du bist auf der Arbeit? Trink einen Tee und geh die dringendste Aufgabe an – alle anderen Tabs bleiben geschlossen und werden erst dann geöffnet (und nur dann), wenn sie relevant sind.
Der Zauberspruch nimmt dir vielleicht nicht alle deine Sorgen. Aber er hilft dir, die Spreu vom Weizen zu trennen und den unnützen Gedankenballast loszuwerden. Du kannst ihn immer wieder einsetzen, wenn du merkst, dass dein geistiger Browser anfängt zu haken.
Variiere ihn nach deinem eigenen Empfinden. Du kannst den Reim anpassen (ein simples „Fuck off!“ kann schon reichen), dein Gedankenchaos als schwarze Wolke doodeln und das Blatt anschließend zerreißen. Mach, wonach dir der Sinn steht. Nicht denken, einfach machen. Es geht nicht um die Details, sondern darum, den richtigen Fokus zu setzen. Dafür ist Magie da.
Probleme lösen sich nicht, indem wir sie zerdenken. Wir brauchen zwar unseren irdischen Verstand dafür, aber die Magie kann ihm den Weg freimachen.
Magie ist einfach. Selbst wenn man nicht daran glaubt. Probier es aus!
