Wal im Wald - Mystery-Meldung

Was macht ein Wal im Wald?

Im Jahr 2019 strandete im brasilianischen Regenwald ein Wal. Gut, der Wal war bereits tot, als er gefunden wurde, aber wie um alles in der Welt kam er denn dorthin?

Kreisende Geier haben die ansässige Bevölkerung auf den Kadaver aufmerksam gemacht. Biologen der Organisation Bicho D’água untersuchten daraufhin den Fund.

Es handelte sich dabei um ein etwa einjähriges Jungtier von rund 8 Metern Länge. Ausgewachsene Buckelwale können fast die doppelte Länge erreichen und zwischen 25 und 40 Tonnen wiegen. Die Überreste fand man rund 15 Meter im Landesinneren auf der Küsteninsel Marajó im Mündungsbereich des Amazonas.

Rätselhafte Umstände

Der Zeitpunkt des Fundes im Februar ist ungewöhnlich. Die Meeressäuger überwintern vor der brasilianischen Nordküste. Winter ist dort von Juni bis September. Dort bringen sie auch ihre Jungen zur Welt. Allerdings ziehen sie während der Sommermonate (November bis März) in die Antarktis und kehren erst im Winter wieder in wärmere Gewässer zurück. Damit befand sich das Tier rund 6.000 Kilometer von seinen üblichen Futterstellen entfernt. 

Wie der Wal in den Wald kam, gibt ebenfalls Rätsel auf. Eine Theorie besagt, dass er auf der Wanderung gen Süden von seiner Gruppe getrennt wurde. Im Alter von etwa 12 Monaten begeben sich Jungtiere erstmals alleine auf Futtersuche. Möglich ist also, dass der junge Wal sich verirrte und der Strömung in den Mangroven nicht entkommen konnte. 

Die Todesursache könnte aber auch eine Vergiftung durch die Aufnahme von Kunstoff gewesen sein. Dem Tier wurden Gewebeproben entnommen, um die Umstände seines Todes zu klären.

(Anm.: Leider konnte ich keine weiterführenden Informationen finden, die Aufschluss über die tatsächliche Todesursache geben.)

Mysteriöser Transport

Jetzt mal im Ernst – wie kommt der Wal in den Wald? Die Forscher haben selbst darüber gerätselt. Zu dieser Jahreszeit hätte er in der Antarktis sein sollen.

Das bedeutet, der Wal muss wochenlang allein an der Küste oder der Amazonasmündung umher geschwommen sein. Das arme Tier.

Und wie kam er ins Inselinnere? Die Biologen vermuten, dass er bereits tot im Fluss trieb und dann durch eine starke Flut an Land getragen wurde.

Aber warum ausgerechnet ein Wal? Wenn die Flut stark genug war, um einen (toten?) Wal in die Mangroven zu transportieren, sollten dann nicht zahlreiche weitere Ablagerungen dieser Flut zu finden sein?

Ich habe keine Ahnung, was im Amazonas rumkrebst – neben Krebsen auch Piranhas, jede Menge andere Fische, Kaimane, Anakondas, Schildkröten, Flussdelfine …  letztere werden immerhin bis zu drei Meter lang. Sollten sie bei starker Flut nicht öfter im Wald stranden und in den Mangrovenwurzeln hängenbleiben? Aber vielleicht ist das keine besondere Meldung wert.

Außerdem: Wenn der Wal bereits zuvor verendet war, hätten sich hungrige Flussräuber und Aasfresser nicht über ein derartiges Festmahl gefreut? Er wies jedoch kaum Verletzungen auf.

Möglicherweise ist der arme Wal durch einen Riss in der Matrix geschwommen …

Fazit

Ich vermute ein Zusammenspiel natürlicher, wenn auch ungewöhnlicher Umstände. Damit handelt es sich beim Wal im Wald vielleicht um keinen wahren Mystery-Fall, aber mysteriös ist er allemal. Unser Planet ist unberechenbar. Leider tragen vor allem wir Menschen dazu bei, ihn für unsere Mitlebewesen zu einer tödlichen Gefahr zu machen.

Was denkt ihr, wie der Wal in den Wald kam? Schreibt es gern in die Kommentare.

Postscriptum

Abbildungen sind mit KI erstellt (Midjourney AI).

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